„Wir ziehen in den Frieden“
Der Song „Wir ziehen in den Frieden“ von Udo Lindenberg unterstrich die Absicht des Friedensmarsches der Städtischen Realschule Nettetal. Mit den Klängen und der Botschaft dieses Liedes machte sich die ganze Schulgemeinschaft am Donnerstag, 10.03.2022 in der 3. Unterrichtsstunde auf, um in Solidarität mit den Flüchtlingen ein Zeichen mit einem 12 Kilometer langen Friedensmarsch zu setzen. Er führte von Kaldenkirchen nach Breyell und wieder zurück. Als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ war es selbstverständlich, dass wir nicht Partei ergriffen haben für ein Land, das in diesem kriegerischen Konflikt steht. Vielmehr sollte Empathie und Solidarität mit den Menschen gezeigt werden, die unter der Gewalt leiden und sich auf der Flucht befinden.
Die insgesamt 650 Teilnehmer trugen Transparente für den Frieden sowie selbst gestaltete und ausgemalte Friedensplakate in vielen verschiedenen Sprachen mit sich. Sehr viel Anerkennung und Aufmunterung erhielten die Kinder und Jugendlichen durch die Verkehrsteilnehmer, die deutlich den Daumen hoch hielten oder hupend und auch winkend entlang der Bundesstraße vorbeifuhren.
Gleichzeitig wurde den Schülern bewusst, wie anstrengend es ist, eine etwas weitere Wegstrecke zu Fuß zurückzulegen. Doch im Gegensatz zu den vielen Flüchtlingen aus der Ukraine war den Schülerinnen und Schülern das Ziel bekannt und erreichbar. Die frühlingshaften Temperaturen auf der Wegstrecke entsprachen zum Glück auch nicht den Witterungsverhältnissen, denen die Flüchtlinge zur Zeit noch ausgesetzt sind.
Ein ganz besonderer Dank gilt den Mitarbeitern des Ordnungsamtes und dem Team der Polizei, das mit einem großen Polizeiaufgebot, eindrucksvoll mit mehreren Fahrzeugen, die Strecke sicherte und den Weg für die Schüler frei hielt. Auch auf eine solche Erfahrung kann die Zivilbevölkerung in der Ukraine nicht zurückgreifen.
Einen Tag nach der Aktion hatten die Schüler und ihre Eltern Gelegenheit, für die Hilfsorganisation „Human plus“ aus Kaldenkirchen einen freiwilligen Betrag zu spenden. Die ansehnliche Summe ist ein Lichtblick, ein Zeichen der Hilfsbereitschaft der Eltern. Allen ist deutlich vor Augen, dass jeder Krieg nur menschliche Not und Unheil hervorruft. Unser Beitrag kann nur die humanitäre Hilfe für die bedrängten Menschen sein, die ihre Heimat verlassen und nur noch ihr Leben retten wollen.