Nettetal / Köln – Dass die deutsche Geschichte nicht nur Sonnenseiten zu bieten hat, wurde den Schülerinnen und Schülern der Klasse 10c am 29.09.2021 besonders deutlich. Mit dem Klassenleitungsteam (Herr Huisken / Frau Schmidt) besuchten die Jugendlichen das EL-DE-Haus in Köln.
Das EL-DE-Haus, auch bekannt als NS-Dokumentationszentrum, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Verbrechen der nationalsozialistischen Terrorherrschaft und insbesondere der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Gerade dadurch, dass die Gestapo im heutigen EL-DE-Haus ihr Kölner Hauptquartier hatte, sind sowohl das Gestapo-Gefängnis als solches als auch die zahlreichen Inschriften der Gefangenen erhalten geblieben. Unvorstellbar, dass die Gefangenen in ihrer Verzweiflung in die Wände der Gefängniszellen ihre Gedanken einritzten. Die Zeitzeugnisse sorgten bei den Schülerinnen und Schülern für eine sehr bedrückende Stimmung, weil ihnen die systematische Entmenschlichung politisch Verfolgter während des NS-Regimes besonders deutlich und greifbar gemacht wurde. Ebenso erhielten die Lernenden einen ersten Einblick in die Hierarchie des Verwaltungsapparates der Gestapo. Die Erfahrungen, die hier gesammelt wurden, werden im Geschichtsunterricht aufgegriffen und aufgearbeitet.
Damit die Lernenden nicht nur das dumpfe Gefühl bekamen, dass die deutsche Vergangenheit durch Entmenschlichung, Folter und Verbrechen gekennzeichnet ist, erhielt die 10c die Möglichkeit, die Kölner Innenstadt auf eigene Faust zu erkunden. Mit den unterschiedlichsten Erfahrungen kamen die Schülerinnen und Schüler in den Nachmittagsstunden wieder in Nettetal-Kaldenkirchen an.
Besonderer Dank geht an das ortsansässige Busunternehmen Pelmter, das eine reibungslose Hin- und Rückfahrt ermöglichte.